#583 vom 12.05.2008
Rubrik Tipp der Woche
Glen Anthony Henry "Relax & Love"
Black Music alter Schule – Saft & Kraft, Soul & Seele
(CD, LP; Unique)
Die Rückkehr der Soul-Music aus den späten 1960er und frühen 1970er Jahren ist seit einiger Zeit am Rollen. Einige der neuen Wiedergänger liegen schwer im Gehörgang – und dies nicht immer aus dem richtigen Grund. 'Gen-Soul' riecht einfach nicht gut. Eine erstklassige Vocal-Attraktion kann man allerdings mit Glen Anthony Henrys "Relax & Love" nach Hause tragen. Wie es sich gehört wahlweise auch als Vinyl. Was passt schon besser auf eine schwarze Scheibe als schwarzer Soul?
Das Album erinnert an jene magischen Klänge von Streichern, Flöten und Bläser-Sektionen des frühen Motown- und Stax-Sounds, also an den Soul von Marvin Gaye, Curtis Mayfield, Bobby Womack oder Isaac Hayes. Schnell wird klar, dass man hier nicht in einem schlauen Marketing-Netz hängt, das mit Pseudo-Soul lockt. Alles klingt echt. Ein richtig gutes Gefühl. Glen Anthony Henry steht auf saftige Black Music alter Schule mit viel kreisendem Becken.
Sein Album wirkt wie vor vierzig Jahren eingefroren und nun aufgetaut. Mit allen entscheidenden Vitaminen. Dabei sorgt der renommierte Komponist Carlo Coupé (The Sweet Vandals, Funxplosion) für punktgenaue Instrumentierung und Arrangements, Glen Anthony Henry ist zuständig für passende Soul-Lyrics und eine Stimme zum Verlieben.
Als würde dies nicht schon ausreichend hell strahlen, spielen Henry und Coupé mit der akustischen Flutlichtanlage und leisten sich, neben dem überragenden Titeltrack, mit dem sommerlich umflöteten "I Don't Know" und dem von einer sagenhaften Basslinie begleiteten "Doin It" auch noch zwei künftige Soul-Klassiker. [gw: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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