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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #565 vom 07.01.2008
Rubrik Feature, Artikelreihe Stax Records, Memphis, Tennessee

Various / Mel Stuart "Wattstax"

Konzert-Film und Sozial-Doku – Schwarzes Selbstbewusstsein manifestiert sich im Los-Angeles-Problemviertel Watts (1973)
(DVD; Stax Films/Warner)

Der 1973 nur mit amputiertem Schluss in die Kinos gekommene Film ist Konzert-Film, Dokumentation afroamerikanischer Befindlichkeiten, Präsentation der Stars des Labels Stax und auch ein bisschen Comedy mit »schwarzem« Humor. Bei so einer Mischung müssen die Interessen des Musikfans auf der Strecke bleiben, was ich vor allem daran festmachen kann, dass nur sehr wenige Künstler-Auftritte des Festivals vom August 1972 vollständig präsentiert werden. Einige Künstler tauchen nur im Soundtrack auf, von anderen wurden separate Aufnahmen gemacht. Bei einem reinen Konzertfilm dürfte dies nicht vorkommen.
Aber angesichts der damaligen Umstände, insbesondere mit der Absicht das Problemviertel Watts als Muster für »Black America« zu präsentieren, reichte es eben nicht, einfach nur einen Musikfilm zu produzieren. Nicht nur deshalb hinkt der Vergleich mit Woodstock (Festival und Film) – nicht zuletzt war es für Musiker und Publikum definitiv angenehmer bei Wattstax gewesen zu sein!
Zwischen den Ausschnitten des eigentlichen Konzertprogramms finden sich Statements der Stadtteil-Bewohner (in erster Linie zum schwarzen Selbstverständnis und teilweise in einer deutlichen Sprache, die dem Film in den USA das Rating R einbrachte) und Comedy-Monologe von Richard Pryor, die zum größten Teil auch heute noch verständlich (bzw. zutreffend) sind.
Einige Highlights des Musikprogramms: Die Begrüßung von Reverend Jesse Jackson, The Staple Singers "Respect Yourself" (eingeflogen aus Las Vegas), The Bar-Kays "Son Of Shaft" (stylisch bis zum Geht-nicht-mehr), Albert King "I'll Sing The Blues For You", Johnnie Taylor "Jody" (ein Club-Gig), Rufus Thomas "Breakdown" und "Funky Chicken" (55 Jahre alt und kein bisschen leise), Luther Ingram "(If Loving You Is Wrong) I Don't Want To Be Right" (separat gedreht mit Tendenz zum Schmalz). Den Schluss des Konzertprogramms auf dieser DVD bilden die zwei Titel von und mit Isaac Hayes (der am Tag des Festivals 30 Jahre alt wurde), die bei der Erstveröffentlichung nicht gezeigt werden durften (da MGM Nachteile für den Film "Shaft" befürchtete): "Theme From Shaft" und "Soulsville".
Wie so oft erschließt sich Einiges nur mit dem zusätzlichen Audio-Kommentar von Stax-Chronist Rob Bowman und Rapper Chuck D (Public Enemy), den ich zum zweiten Sehen empfehlen kann. [mmh: @@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a116545


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