#539 vom 18.06.2007
Rubrik Texte - lesen oder hören
Die Wilden Hühner "Die Wilden Hühner und die Liebe"
Hörspiel – auch ein lesbisches Huhn ist ein gutes Huhn!
(2CD; Jumbo Neue Medien)
Als Bestseller-Autorin Cornelia Funke Anfang der 1990er Jahre mit ihrer Lektorin im Garten saß und die ihr vorschlug, sie solle doch mal ein Kinderbuch ganz ohne Feen und Fantasy schreiben, kam nach einiger Skepsis die "Die Wilden Hühner" heraus. 1993 erschien der erste Band um die Sorgen und Nöte der Mädchenbande Sprotte, Melanie, Wilma, Frieda und Trude.
Seit April 2007 brummt der zweite Film "Die Wilden Hühner und die Liebe", basierend auf dem 2003 erschienenen Buch, in unseren Kinos. Griff der erste Film ungeschminkt familiäre Gewalt auf, so geht es im Nachfolger ebenso ungeschminkt um aufkeimende lesbische Neigungen und das Problem, diese den Mithühnern und den Eltern begreiflich zu machen. Außerdem wird Sprotte mit ihrem leiblichen Vater konfrontiert, der nach 13 Jahren wieder auftaucht.
Die Stärke des Buchs wie des Films sticht auch im begleitenden Hörbuch hervor: Teenies samt Mama und Papa bekommen einen Spiegel vorgehalten. Es ist wahrscheinlich, dass dieser Film das Coming Out manches Teenies erleichtert.
Gegenüber der Filmfassung erzählt uns das 'Oberhuhn' Sprotte (Michelle von Treuberg) die Geschichte, die in die echten Dialoge aus dem Film leitet. Das ist bestens gemacht, zumal die Stimmen der jungen Schauspieler neben Veronica Ferres, Thomas Kretschmann, Jessica Schwarz und Benno Fürmann bestens bestehen.
Prädikat: besonders wertvolle Unterhaltung. [vw: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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