Hinweis: Ihr Browser unterstützt nicht alle grundlegenden Web-Standards, und deshalb sehen Sie diesen Hinweis und das Layout nur in Auszügen. Bitte verwenden Sie einen aktuelleren Browser.

Keine Anzeige
LogoSeit 1996: Aktuell und unabhängig!

[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #527 vom 26.03.2007
Rubrik Texte - lesen oder hören

J.R. Moehringer "Tender Bar"

H̦rbuch РDas Buch des Jahres im Eildurchgang
(6CD; Argon Hörbuch)

Von der am 25.3.2007 zu Ende gegangenen Leipziger Buchmesse erscholl der Trend ins Land: "Bücher, in denen Autoren ihre eigene Biographie verarbeiten, mal witzig, mal ernst, sind aktuell angesagt!" Der US-amerikanische Schriftsteller J.R. Moehringer (42) ist der Trendsetter. Sein Buch? "Tender Bar". "Buch des Jahres" schrien die Headlines der New York Times, des Esquire, von USA Today und der L.A. Times. Woher diese Euphorie? An sich geht es ja bloß um eine verkorkste Kindheit. Wer hat nicht das Gefühl, bei ihm selbst hätte dies und das besser laufen können? Eben. Darum lieben wir es, über verkorkste Kindheiten zu lesen.
Der kleine J.R. Moehringer wächst mit getrennten Eltern auf, lebt bei der Mutter, sieht seinen Vater, einen Radiomoderator, nur einige Male, beim ersten Mal verhökert der ihn beim Strip-Poker. Die Mutter lügt ihrem Kind die Welt besser, wünscht sich von ihm, dass er Rechtsanwalt werde, um den ungezahlten Unterhalt des Vaters einzuklagen. Sie wohnen im Haus des reichen aber knausrigen Opas in Manhasset, Long Island. Dort wohnen auch noch Onkel und Tante, Cousin und Cousinen. Immer wenn Geld da ist, ziehen J.R. und seine Mama aus, um wenig später am Ausgangspunkt zu stranden. J.R. muss eines Tages in eine Kneipe um die Ecke, das "Dickens", später "Publicans". Er weiß, dass hier die bizarren Männer sitzen, die er alle zusammen als Vaterfigur braucht. Und J.R. wird hier seine Nächte verbringen, es nach Yale schaffen. Ja, es bis zum Reporter bei der New York Times bringen. Und all die Geschichten der Familie, der Bar, des kleinen, dann großen J.R. sind dermaßen originell wie authentisch, dass sich ein Vergleich mit dem großen biographischen Roman "Die Asche meiner Mutter" von Frank McCourt aufdrängt.
Ulrich Noethen liest das Buch in einer gekürzten Version auf sechs CDs. Ein Meisterwerk wie "Tender Bar" aber lässt sich nicht kürzen. Der 444 Seiten starke Roman plus ein Dutzend Seiten erläuternder Anhang muss bitte vollständig gelesen werden. Was wir hier haben, ist eine Portion für Eilige. [vw: @@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a115708


(cc) 1996-2016 Einige Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist unter einem Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung Lizenzvertrag lizenziert. Um die Lizenz anzusehen, gehen Sie bitte zu http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/.

http://schallplattenmann.de/artikel.html
Sprung zum Beginn der Seite