#526 vom 19.03.2007
Rubrik Neu erschienen
Ida Sand "Meet Me Around Midnight"
Vocal-Jazz – Fundiert unaufgeregt wie Norah Jones
(CD; Act)
Langsam aber sicher treten sie in Herden auf, die aktuellen Jazz-Pop-Chanteusen. Um nur die Bekanntesten zu nennen: Norah Jones, Rebekka Bakken, Madeleine Peyroux, Diana Krall, Holly Cole, Cassandra Wilson, Victoria Tolstoy, Silje Nergaard... und jetzt müssen wir uns einen neuen Namen merken: Ida Sand. Die Schwedin musiziert auf ihrem Debütalbum "Meet Me Around Midnight" ebenso samt prickelnd wie die vorgenannten Ladies. Fast enttäuscht der Blick aufs Cover, denn schon wieder hat der schwedische Posaunist Nils Landgren als Hahn im Korb auch diese Produktion übernommen. Mit ihm musizieren hier übliche Verdächtige: Ulf Wakenius (g), Henrik Janson (g), Lars Danielsson (b) und Rasmus Kihlberg (dr).
Aber Klein-Ida singt nicht nur sehr hübsch, sie begleitet sich auch noch hervorragend an Piano und Fender Rhodes.
Dermaßen in einer zugetackerten Schublade steckend, erfreut mich Ida Sand doch noch mit den Stevie-Wonder-Kompositionen "Higher Ground" und "Feeding Off The Love Of The Land". Auch ihre Version des 1980er Hits "Here Comes The Rain Again" von den Eurythmics ist gelungen, wenn auch die Jazz-Klischees in der Gesangslinie die Wirkung des Songs schwächen. Ansonsten gibt es noch Bill Withers "Use Me", einige ältere Klassiker und Eigenkompositionen zu hören.
Insgesamt klingt das ebenso fundiert unaufgeregt wie Norah Jones. Liebe Jazz-Sängerinnen, bitte achtet darauf, nicht vollends ins Land des großen Gähnens abzudriften! [vw: @@@]
<http://www.actmusic.com/artist.php>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a115479