#527 vom 26.03.2007
Rubrik Tipp der Woche
Anat Fort "A Long Story"
Jazz – Eine Israelin in New York. Zauberhaft!
(CD; ECM)
Die israelische Pianistin Anat Fort lebt seit 1996 in New York. Sie ist tief mit der edleren Seite der dortigen Jazz-Szene verbunden. Daher konnte sie mit dem Klarinettisten Perry Robinson, dem Schlagzeuger Paul Motian und dem Bassisten Ed Schuller 2004 ins Studio gehen. Mit elf Stücken kam das Quartett wieder heraus. Paul Motian legte sie Label-Chef Manfred Eicher vor. Der war begeistert.
Jetzt erscheint "A Long Story", das so wohlig klingt, als wäre Anat Fort mit den nordischen Pianisten Tord Gustavsen und Ketil Bjørnstad verwandt. Ihre zwei- bis siebenminütigen Stücke wirken wie aufplatzende Mohnblüten: Wir wissen, was gleich passiert, sind gespannt und dann bleibt die Entfaltung doch sanfter als erwartet. Denn Anat Fort schöpft stets singbare Melodien und Improvisationen. Einzig Perry Robinson bringt hier mit seinem Outside-Spiel hin und wieder Dissonanzen ins Melodische. Diese zarte Spannung verstärken Schlagzeuger Paul Motian und Bassisten Ed Schuller durch ihre hinreißende Sanftheit. Und wenn sich Anat Fort dann doch mal harmonisch-melodisch freimacht, bleibt es dabei: Hier ist nichts laut, hier ist alles zauberhaft. [vw: @@@@]
<#472: Ketil Bjørnstad "Floating"> [vw: @@@@@]
<http://www.anatfort.com/>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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