#517 vom 15.01.2007
Rubrik Neu erschienen
Various "The Departed"
Soundtrack – Harter Film, breiter Pop-Reigen
(CD; Warner)
Die Filme von Regisseur Martin Scorsese sind Teil unserer Popkultur: Jeder kennt "Taxi Driver", "Casino" oder "Goodfellas". Jetzt ist mit "The Departed" Scorseses neuestes Werk in unseren Lichtspielhäusern zu bestaunen. Cineasten berauschen sich an der besten Mafia-Story seit "Goodfellas". Mit dabei Hollywood-Größen wie Leonardo DiCaprio, Matt Damon und Jack Nicholson. Fast vermisse ich hier Scorseses Busenfreund Robert De Niro.
Für den harten Film wählte Scorsese spannende musikalische Begleitung: The Rolling Stones sind mit "Let It Loose" dabei, The Beach Boys mit "Sail On, Sailor", Gitarrist Roy Buchanan – der sich in den 1980ern in einer Ausnüchterungszelle erhängte – bringt sein süßliches "Sweet Dreams". The Allman Brothers Band treiben ihren Southern-Rock "One Way Out" live. Auch die beatlesken Badfinger, Pink Floyds Roger Waters, Van Morrison und The Band sind dabei.
Und der Reigen geht weiter: Folkiger Ami-Punk der Dropkick Murphys, ein 1968er Hit von The Human Beinz namens "Nobody But Me" bringt nostalgische Süße; und dann wird es weiblich und noch nostalgischer mit dem Rhythm'n'Blues "Tweedle Dee" von LaVern Baker aus den 1950er Jahren. Schwülstiger Country von Patsy Cline aus den frühen 1960ern treibt uns auf die Spitze. Komponist Howard Shore liefert ein nahezu klassisches Thriller-Thema in "The Departed Tango".
Fazit: Zwischen Woody Allens radikalen Swing-Soundtracks und Quentin Tarantinos angenehmen Soul-Soundtracks liegt Scorseses weit gespannter Pop-Reigen. Auch ohne Film gut zu genießen. [vw: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#554: Dropkick Murphys "The Meanest Of Times"> [dmm:Â @@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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