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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #516 vom 08.01.2007
Rubrik DVD - Musik sehen

Van Morrison "Live At Montreux 1980/1974"

Celtic Soul – eine magische und eine spontane Performance aus den Archiven des publikumsscheuen Iren
(2DVD; Eagle Vision)

Gute Songs und bessere Alben kriegt der knarzige Ire immer noch hin, aber der magische Ruf seiner damals noch selteneren Live-Konzerte muss aus genau jener Zeit stammen. Diese von Van Morrison selbst ausgewählte und zur Veröffentlichung abgesegnete Doppel-Konzert-DVD – mit Mitschnitten von zwei Auftritten beim Montreux Jazz Festival aus den Jahren 1980 und 1974 – transportiert jene reine Kraft und Magie, eine fast heilig-spirituelle Atmosphäre, die Live-Musik vor der endgültigen Kommerzialisierung und Visualisierung durch Video-Clips und ihrer Verdammung zum Bedeutungsverlust durch Allgegenwärtigkeit einmal hatte.
Kernstück ist zweifellos das Konzert von 1980: Van Morrison und sein groß besetztes Celtic Soul Orchestra (u.a. mit David Hayes am Bass, Peter van Hooke am Schlagzeug, Mark Isham an Trompete und Pee Wee Ellis an Saxofonen) suchen nach einem überirdischen Eins, spiritueller Ekstase, metaphysischer Erlösung, für den Moment, hier auf Erden. Das dargebotene Material reicht von "Ballerina" vom legendären Album "Astral Weeks" (1968) bis hin zu Kostproben des damals zur Veröffentlichung anstehenden Longplayers "Common One".
Etwas Standard-lastiger, dafür spontaner und nicht minder hörens-/sehenswert das Gastspiel von 1974, zu dem Van Morrison wie Chuck Berry oder viele U.S.-Bluesmusiker kurzfristig allein angereist war und sich von Veranstalter Claude Nobs eine Begleitband zusammenstellen ließ, der mit der Wahl von CSN&Y-Drummer Dallas Taylor, Bassist Jerome Rimson (später u.a. bei Roger Chapmans Shortlist) und Keyboarder Pete Wingfield sein musikalisches Einfühlungsvermögen unter Beweis stellte. Einige Stücke der damaligen Setlist wurden während der Neuorientierungsphase zwischen dem Live-Album "It's Too Late Too Stop Now" und "Veedon Fleece" (beide 1974) verworfen und erst durch die Outtakes-Kopplung "The Philosopher's Stone" (1998) offiziell zugänglich.
Ein definitives Highlight in punkto Darbietung, Repertoire und Sound im sonst derzeit wenig spektakulären Musik-DVD-Sektor! [bs: @@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a115385


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