[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #508 vom 30.10.2006
Rubrik Neu erschienen

Jerry Lee Lewis "Last Man Standing"

Rock'n'Roll – Ein durchaus charmantes Alterswerk mit vielen relevanten Gästen
(CD; Edel)

Jerry Lee Lewis ist der letzte Überlebende der berühmten "Million Dollar Sessions" und 50 Jahre danach spielt er mit vielen Gästen sein eigenes Tribut ein. Sich mit der Creme da la Creme an Gästen zu umgeben ist nicht gerade neu, das Ergebnis allerdings erstaunlich frisch. Warum? Jerry Lee Lewis spielt mit seinen Gästen deren Songs oder Stücke, die durch sie und nicht durch ihn berühmt wurden und macht sie zu den seinen. Sehr selten hat man Jimmy Page ("Rock And Roll"), Bruce Springsteen ("Pink Cadillac"), die kompletten Stones, Neil Young ("You Don't Have To Go") und die ganze andere Schar an Rock('n'Roll)- und Country-Größen so weit im Hintergrund erlebt. Mittelpunkt der 21 Songs ist der Killer selbst, dessen Stimme schon bessere Zeiten erlebt hat, dessen unglaublich flockiges Klavierspiel aber einer ganzen Garde von Pianisten das Fürchten lehren sollte.
Da auch in der zweiten Reihe mit Musikern wie Jim Keltner, Hutch Hutchinson u.a. die Besten spielen, ist "Last Man Standing" nie zu beliebig und birgt einige Highlights: "That Kind Of Fool" mit Keith Richards, die beste "Honky Tonk Woman"-Version seit langem, obwohl Kid Rock wie immer nervt, ein wunderbares "Couple Of Years" mit Willie Nelson und natürlich "Don't Be Ashamed Of Your Age" mit George Jones. Unterm Strich ist "Last Man Standing" kein 'must have' aber ein schönes Alterswerk mit vielen relevanten Gästen, die sich und ihren eigenen Stil nicht in den Vordergrund spielen, sondern sich äußerst charmant vor Jerry Lee verbeugen, so dass das Album ungeheuer Spaß macht. [pb: @@@]

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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