#505 vom 09.10.2006
Rubrik Feature, Artikelreihe Amadé - 250 Jahre Mozart #5
Wolfgang Amadeus Mozart (Arr. Alexander von Zemlinsky) / Dennis Russell Davies & Maki Namekawa "Die Zauberflöte für Klavier zu vier Händen"
Klassik – Die Zauberflöte für vier Hände
(2CD; Avi)
Kann "Die Zauberflöte" von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) ohne Texte in den Arien, ohne die komplexen Orchesterparts, reduziert auf eine Partitur für Klavier zu vier Händen wirklich funktionieren? Wie viel an der zugegebenermaßen verworrenen und nicht immer nachvollziehbaren Handlung der "Zauberflöte" ist (dennoch) notwendig, um sie als zauberhaft zu empfinden?
Der österreichische Dirigent und Komponist Alexander von Zemlinsky (1871-1942) tritt mit seiner Bearbeitung für Klavier zu vier Händen (sprich: Zwei Pianisten teilen sich einen Flügel) den Beweis an, dass Mozarts Musik überhaupt keine Bezüge aus dem Libretto braucht, um zu wirken, um den geradezu ohrwurmhaften Charakter der Melodien zu entfachen. Meisterlich setzt Zemlinsky die bekannten Sing- und Orchesterstimmen in seiner Transkription um und entfacht, reduziert auf den Klang des Klaviers, die ganze Magie der "Zauberflöte".
So gesehen ist diese in der "Edition Klavier-Festival Ruhr" erschienene Doppel-CD nicht nur eine angenehme Überraschung inmitten zahlloser Mozart-Einspielungen des Jahres, sondern eine Hommage an den talentierten Arrangeur Zemlinsky. Dennis Russell Davies, dem 'Entdecker' dieser Bearbeitung ist es zu verdanken, dass man die vertraute Zauberflöte auf so neue und doch vertraute Weise (wieder) hören kann. [sal: @@@]
<http://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Zemlinsky>
<http://www.klavierfestival.de/>
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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