Ausgabe #500 vom 04.09.2006
Rubrik Neu erschienen
The Isles "Perfumed Lands"
Indiepop – Die würdigen Erben der Smiths
(CD; Melodic)
Zunächst war ich fürchterlich wütend auf diese Band, weil ich beim ersten Hören auf dem Sofa eingeschlafen bin und schreckliche Alpträume hatte. Teil des Erwachsenwerdens ist es ja aber auch, seinen Frust nicht an Unschuldigen auszulassen. Denn dass das alles nicht an "Perfumed Lands" gelegen haben kann, hört man spätestens beim zweiten Durchlauf. The Isles kommen aus New York, orientieren sich im Sound und Songwriting allerdings am England der 1980er Jahre. Und anders als viele andere Bands dieser Tage haben diese vier Twentysomethings genug eigene Ideen, um die Spannung über die ganze Distanz des Debütalbums aufrecht zu erhalten. Natürlich denkt man beim Hören an The Smiths (ständig) und The Cure (selten), aber The Isles schaffen es tatsächlich diese Musik so klingen zu lassen, als wäre sie gerade von einem verrückten Wissenschaftler frisch erfunden worden.
Ob ein Song hinhaut oder nicht, dazu empfehlen The Isles den 'Campfire Test': Funktioniert ein Song nicht auch mit der Begleitung lediglich einer akustischen Gitarre am Lagerfeuer mitten im Wald, dann funktioniert er auch sonst nicht. Hier kann Entwarnung gegeben werden: auf "Perfumed Lands" funktioniert alles ganz prächtig. [tm: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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