[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #492 vom 10.07.2006
Rubrik Neu erschienen

Nick Smart's Black Eyed Dog "Remembering Nick Drake"

Jazz – Nick Drake in Jazz
(CD; 33)

Der britische Nachwuchs-Jazzer Nick Smart hatte eine wirklich schöne Idee: Mit der eigens für dieses Projekt zusammengestellten Band "Black Eyed Dog" coverte er auf "Remembering Nick Drake" Klassiker des englischen Folksängers im Jazz-Gewand. Mit seinen dezenten Arrangements unterstrich er den fast schon universellen Charakter der Musik des unvergessenen Nick Drake (1948-1974).
Leider reichen die Gesangspassagen der Gastsänger Christine Tobin und Nick Mailling bei weitem nicht an die melancholische Aura des Originals heran. Die eine versucht sich sinnlich-kühl wie Cassandra Wilson, der andere versucht das Original einfach nur zu imitieren und wirkt dabei anämisch: Beides wird der wohltemperierten und immer noch melancholischen Musik nicht gerecht und schmälert ein wenig den Gesamteindruck der Scheibe. Tadellos hingegen die Leistungen der Musiker, die Drakes introvertierte Musik in zurückhaltende Jazz-Klänge umwandeln, ohne in seichte Muzak abzugleiten.
Unterm Strich bleibt eine ordentlich gemachte Tribute-Scheibe, aber (bei aller Sympathie) eben auch nicht mehr. Von den einzelnen Solisten, allen voran Martin Hathaway (Alt-Saxophon, Klarinette & Bass-Klarinette, und Nick Smart (Trompete, Flügelhorn) wird man bestimmt noch mehr hören. [sal: @@@]

@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight

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