#495 vom 31.07.2006
Rubrik Neu erschienen
Justine Electra "Soft Rock"
Soft Rock, Homemade – Von der Ostküste Australiens in die Mitte Berlins
(CD, LP; City Slang)
"Fancy Robots" eröffnet das Debütalbum der Wahlberlinerin Justine Electra Beatty (Static, Tarwater, Jazzanova) und klingt nach Tori Amos meets John Carpenter. Wer sich nun jedoch auf Enttäuschung einstellt, kommt trotz zwei weiteren Tracks, die verschenkten Samstagnachmittagen gleichen, nicht auf seine Kosten. Denn Justine Electra hat vor allem Song-Miniaturen im Programm, die in ihrer schrägen Schönheit dem sehr nahe kommen, was gemeinhin als genial bezeichnet wird. Sehr angenehm auch, dass Justine Elektra ihrer Stimme Platz lässt, nur auf Gesang, Gitarren, Stimmen-Samples plus wenige Effekte setzt und damit erreicht, dass man ihren gesungenen Geschichten folgt. Zu erzählen hat sie ja.
Bei "Blues & Reds" (Love is a woman) hustet man mit, wenn es schwer durch Neil-Young-Staub geht, bevor nach der Cover-Version "Autumn Leaves" die Hand dem nächstbesten Taschentuch entgegen greift, "Defiant & Proud" (A game with no ending) und "President" (This is a place for children) sind Songs, weswegen man gelegentlich ein ganzes Album kauft und mit "Sandman", "My Best Friend" (The wicked lad) oder "Mom & Dad & Me & Mom" (Tell me who I am) wird die junge Musikerin vollkommen zu Recht in die Nähe von Cat Power oder Lisa Germano geschoben. Ein kleines rotes und sehr kluges Album aus Berlin-Mitte und den Erinnerungen an die Ostküste Australiens. [gw: @@@@]
<#478: Cat Power "The Greatest"> [gw:Â @@@@]
<#127: Lisa Germano "Slide"> [gw:Â @@@@@]
<http://justineelectra.org/>
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a114733