#489 vom 19.06.2006
Rubrik Neu erschienen
Wolfgang Rihm / musikFabrik, Stefan Asbury "Chiffre-Zyklus"
Neue Musik – Metamorphosen einer Kompositionsidee
(2CD; cpo)
Wolfgang Rihm (*1952) gilt als einer der interessantesten deutschen Komponisten seiner Generation. Als der Stockhausen-Schüler und Professor für Komposition an der Musikhochschule Karlsruhe die Ur-Chiffre ("Chiffre I") 1982 für Klavier und sieben Instrumente komponierte, war kein direkter Nachfolger geplant, doch schon in seinem nächsten Werk "Silence To Be Beaten" (später "Chiffre II") tauchte die Grundidee der modulierenden, hämmernden (Klavier-)Figuren inmitten freier Klänge wieder auf: Bald entstanden weitere Chiffren, die alle auf den Grundgedanken der ersten Komposition in der Werks-Kette Bezug nahmen. Mittlerweile umfasst der Chiffre-Zyklus zehn Teile, die zwischen 1982 und 2004 entstanden sind.
Nicht jede Chiffre auf dieser knapp 90-minütigen Doppel-CD zündet beim Zuhören, einige wirken ohne die unmittelbare Wahrnehmung in vivo überhaupt nicht, andere sind eher repetitiv; en gros aber ist Rihms musikalisches Experiment eines der interessantesten Avantgarde-Werke eines Komponisten jüngeren Jahrgangs, das ich seit längerer Zeit gehört habe. [sal: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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