#486 vom 29.05.2006
Rubrik Feature, Artikelreihe D-Es-C-H #1
Dmitri Shostakovich / RSO Saarbrücken, Günther Herbig "Symphonie Nr. 8"
Klassik – Düster und intellektuell
(CD; Berlin Classics)
Die Symphonie Nr.8 in c-Moll, op.65 von Dmitri Shostakovich (1906-1975) ist im Triptychon der sogenannten Kriegssymphonien (Nos.7-9) die düsterste und verstörendste, die Kehrseite der gloriosen 'Leningrader' Symphonie No.7, wenn man will. Eindeutig pessimistischer und introvertierter reflektiert Shostakovich über den 2. Weltkrieg und die Folgen, sowohl die des allgegenwärtigen Grauens, als auch seine persönlichen Obsessionen. Ruhig und nüchtern interpretieren Maestro Günther Herbig und das RSO Saarbrücken diese Symphonie, die so viel von Shostakovichs Gemütslage und Hoffnungslosigkeit im Stalinismus erstaunlich schutzlos zu offenbaren scheint. Das Ergebnis ist schlüssig und macht Shostakovichs Empfinden greifbar. Eine souveräne Leistung vom 'kleinen' RSO aus Saarbrücken.
Ebenso wie die Symphonie Nr.8 bietet Günther Herbigs zeitgleich erschienene Interpretation der Symphonie Nr.5 in d-Moll, op.47 in derselben Reihe einen nüchternen und eher ruhigen Blick auf Shostakovichs Symphonik. Weitere Veröffentlichungen dieses hochinteressanten Zyklus' sind in Planung. [sal: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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