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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #477 vom 20.03.2006
Rubrik Live - Musik spüren

Sofa Surfers, 15.3.2006, Conrad Sohm, Dornbirn

Sofa Surfers live: Rockig, wuchtig, intensiv

Die Sofa Surfers wollten wohl ihren Ruf als Elektronik-Avantgardisten aufs Spiel zu setzen, als sie Ende 2005 das schlicht "Sofa Surfers" betitelte Album herausbrachten, das allzu sehr nach banaler Popmusik klang. Die Wiener sind bekannt dafür, sich mit jedem Album neu zu erfinden, aber in diese Richtung wünschte man sich die Sofa Surfers nicht, legte sie doch bloß gediegene Langeweile frei. "Unsere Musik verkleidet sich als Popmusik", erklärt Wolfgang Schödl, "wir wollten das haptische Erlebnis, beim gemeinsamen Musik machen etwas in der Hand halten. Dazu sollte die Musik reduziert werden und alle Songs des Albums von der gleichen Stimme interpretiert werden."
Das Album wurde eher zwiespältig aufgenommen. Das Konzert ist ein Versöhnungsangebot, das man schon nach dem ersten Song nicht ausschlagen möchte. Live sind die Sofa Surfers eine Wucht, die minimalistisch-redundanten Songs mit bewusst gesetzten Breaks und Akzenten entwickeln eine fantastische, magisch wirkende Energie und entspannte Dringlichkeit. Dabei verschmelzen sie mit den über ihre Körper auf die Bühnenrückwand projizierten Videos, die oft – im Stil eines künstlerisch umgesetzten Konzertmitschnitts – nicht mehr zeigen als die Sofa Surfers auf der Bühne. Dazu werden gelegentlich die von Mani Obeya gerade gesungenen Textzeilen eingeblendet, wie im Stummfilm. Die Sofa Surfers bebildern ihre Musik, während sie gleichzeitig ihre Bilder vertonen.
Die Sofa Surfers bringen Substanz auf die Bühne, rocken bis zur Feedbackorgie und lassen völlig vergessen, dass das Album bloß Popmusik präsentierte. [ms]


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