#469 vom 23.01.2006
Rubrik Neu erschienen
Lyn Leon "Private Pop"
Glasklar und trotzdem warm – feiner Jazzpop, leider nur mit ein bisschen Etwas
(SPV)
Lyn Leon haben zwei große Pluspunkte: Ein äußerst spezielles Klangbild durch den außergewöhnlichen Einsatz von Instrumenten aus Glas und die exzellente Stimmen von Carolyn Leonhart. Beide sind glasklar und warm. Selbst wenn darüber hinaus noch mehr stimmt und stimmig ist: "Private Pop" ist kein mitreißendes Album. Das liegt nicht an den fast durchweg soften, unschmissigen Songs, nicht an mangelnden Ideen und schon gar nicht an handwerklichen Mängeln. Sauber, fein und klar kommen die Songs daher – und verschwinden leicht im Hintergrund. Dabei würden die immer wieder feinen Arrangements durchaus mehr Aufmerksamkeit verdienen. Aber die Melodien sind zu gewöhnlich, da holen auch Breakbeat und Elektronikgefiepse nichts mehr raus. Nicht zuletzt ist – trotz der interessanten Klänge, die Lyn Leon aus ihnen herausholen – auch die Limitierung der Glasinstrumente für die Gleichförmigkeit verantwortlich. Eine erweiterte Instrumentierung würde der Band nicht schaden. Aber hauptsächlich fehlt noch Leben, ein bisschen Schräges, noch ein wenig Ãœberraschung –- vielleicht sollten Lyn Leon einfach mal ein Glas fallen lassen... [ms: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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