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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #457 vom 10.10.2005
Rubrik Neu erschienen

Cecilia Bartoli "Opera Proibita"

Klassik – Arien aus einer Zeit, da die Oper verboten war
(CD; Decca)

Die römische Mezzosopranistin Cecilia Bartoli hat sich längst als Musikhistorikerin bewährt. Während andere Sängerinnen sich voll und ganz auf ihr stimmliches Talent verlassen, will die Bartoli mehr. Immer wieder sucht sie nach vergessenen Kompositionen, fördert verloren geglaubte Arien von unterbewerteten Komponisten zu Tage und verhilft diesen zu neuer Aufmerksamkeit. Ihre charismatische Persönlichkeit und ihre phänomenale Stimme sind zweifelsohne ein Glücksfall für das Genre. Längst werden ihre Produktionen regelmäßig in den Verkaufscharts geführt, so groß ist das Interesse an der schönen Cecilia.
Ihr jüngster Streich "Opera Proibita" ("Verbotene Oper") führt uns in den ersten zehn Jahren des 18. Jahrhunderts, eine dunkle Zeit, in der die Oper aufgrund politischer Unruhen von Papst Innozenz XII. verboten war. Die professionellen Opernkomponisten Georg Friedrich Händel (1685-1759), Alessandro Scarlatti (1660-1725) und Antonio Caldara (ca. 1670-1736) machten aus der Not eine Tugend: Sie komponierten vermehrt sakrale Arien und ganze Oratorien und unterwanderten somit das Verbot, wobei der opernhafte Charakter ihrer Musik kaum verborgen war.
Neben den schon fast gewohnten Tour-de-force-Koloratur-Ritten der unfassbar schnellen und präzisen Bartoli, überzeugt sie auf "Opera Proibita" vor allem bei den ruhigen Kompositionen durch bewegende emotionale Tiefe. So ergreifend habe ich Cecilia Bartoli noch nie gehört. Bemerkenswert auch das stilsichere Spiel der "Musiciens du Louvre" unter Marc Minkowski, und auch klanglich ist die Scheibe ein makelloses Vergnügen. [sal: @@@@]


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a113759


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