#453 vom 12.09.2005
Rubrik Neu erschienen
A.J. Croce "Adrian James Croce"
Singer/Songwriter – Mal opulent, mal schlicht und direkt
(CD; Eleven Thirty)
Wie Bilder seien seine Songs, sagt A.J. Croce, manche bräuchten Rahmen und Platz, andere könnten mit Magneten am Kühlschrank hängen. Scheinbar zum ersten Mal konnte Croce sich beim malen dieser Gemälde für sein bereits fünftes Album von all dem Druck lösen, der auf ihm einzig seiner Herkunft wegen lastete: Er ist Jim Croces ("Bad, Bad Leroy Brown", "Mississippi Lady", "Time In A Bottle") Sohn und alle ihn Umgebenden hatten wohl mit großen Dollarzeichen in den Augen ihre ganz eigenen Absichten. Auf "Adrian James Croce" entfernt sich Croce sowohl von diesen Vorstellungen als auch von seinem großen Vorbild Ray Charles, das speziell auf seinem äußerst hörenswerten Debüt noch übermächtig zu hören war. Irgendwo zwischen Elton John und Ben Folds, mit einem Schuss Elvis Costello, bewegen sich die elf Songs, mal opulent und durcharrangiert wie Elton John in den 1970er Jahren, mal schlicht und direkt. Immer aber sind diese Lieder vereinnahmend und von Musikern wie u.a. Davey Farragher (b, John Hiatt, Elvis Costello) und Greg Leisz (pedalsteel) ausgezeichnet umgesetzt. [pb: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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