#452 vom 05.09.2005
Rubrik Neu erschienen
Jens Friebe "In Hypnose"
Pop – Friebe feilt fleißig (an seiner bunten Welt)
(CD; ZickZack)
Damals, als man alle Bein- und Barthaare noch persönlich kannte, gab es nichts schlimmeres, als 'süß' gefunden zu werden. Selbst aus männlicher Sicht ist das aber eines der ersten Adjektive, die mir zu Friebes Musik einfallen. OK, 'sympathisch' würde auch gehen, klingt aber noch zu unspektakulär. Schon das Debüt "Vorher Nachher Bilder" war erquickend unverbraucht und trotz der Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wurde, geht Jens Friebe seinen Weg weiter. Dabei kommt "In Hypnose" mit weniger Spielereien aus und wirkt ernsthafter. Nie beschleicht einen das Gefühl, dass hier ein abgebrochener Kunststudent mal 'was völlig Neues' machen will und überambitioniert rumnervt. Die Friebe-Geschichten suchen sich unverkrampft ihren Weg und strahlen im Pop von "Lawinenhund" genauso wie in der hingerotzten Verweigerungsnummer "Jede Menge Ziele". Die Adjektive 'charmant' und 'pfiffig' klingen auch dämlich, beschreiben "In Hypnose" aber recht treffend. Oder eben: "Wie eine Stimme, die beim Tischfußball zu dir spricht: 'Klapp deine Männchen weg, den Rest mach ich'." [dmm: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a113608