#452 vom 05.09.2005
Rubrik Frisch aus den Archiven
Johann Sebastian Bach / BBC Chorus & New Philharmonia Orchestra, Otto Klemperer "Mass in B Minor"
Klassik – Bachs Epitaph ergreifend und bewegend gespielt (1968)
(2CD; EMI)
Viele Legenden ranken sich um die H-Moll-Messe, BWV 232, von Johann Sebastian Bach (1685-1750), die zwischen 1723-49 komponiert wurde, deren Uraufführung aber erst 1859 in Leipzig stattfand. Das zunächst völlig unverstandene Werk, gilt heute als der Höhepunkt in Bachs Œuvre.
Wie alle Werke Bachs profitieren die zahlreichen neueren Einspielungen der H-Moll-Messe von historischer Aufführungspraxis und authentischen Instrumenten. Wer Bach verstehen will, der muss ihn so hören, wie es der Komponist selbst im Sinn gehabt hat. Eine einzige Ausnahme will ich bei den Einspielungen mit "normalem" Orchester machen, weil das Orchester schlichtweg brillant ist, der Chor bewegend, die Solisten unerreicht und das Dirigat makellos ist: Otto Klemperers bahnbrechende Einspielung mit dem New Philharmonia Orchestra, dem BBC Chorus und so arrivierten Solisten wie Agnes Giebel, Janet Baker, Nicolai Gedda, Hermann Prey und Franz Crass ist, trotz fehlender Authentizität bei den Instrumenten, eine beeindruckende, tief bewegende und von der ersten bis zur letzten Sekunde packende Einspielung dieses Meisterwerks und auch über 35 Jahre nach Erscheinen eine Referenz und in der jüngsten Wiederveröffentlichung auch klanglich state-of-the-art. [sal: @@@@@]
<http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Sebastian_Bach>
<http://de.wikipedia.org/wiki/H-Moll-Messe>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a113529