#445 vom 18.07.2005
Rubrik Neu erschienen
Amadou & Mariam "Dimanche à Bamako"
Polyglotter Mix, der zu sehr die Handschrift von Manu Chao trägt
(CD; Warner)
Amadou & Mariam, zwei Blinde Künstler aus Bamako, scheinen das große Los gezogen zu haben: Ihr Album "Dimanche à Bamako" wurde von Manu Chao produziert – und so klingt es auch. Nur seine charakteristische helle Stimme fehlt oder steht zumindest nicht im Vordergrund. Das kann man positiv sehen, denn das Album ist quirlig und mischt polyglott Tradition mit Moderne. Aber es macht da weiter, wo Manu Chao aufhört – nicht anders und vor allem nicht besser.
Das Kalkül, auf die Wirkung des bekannten Produzenten zu setzen, mag in Bezug auf die öffentliche Resonanz aufgegangen sein. Künstlerisch überzeugt das Ergebnis nicht, mehr als kurzlebige Unterhaltung wird nicht geliefert. Afrika scheint dafür den Rohstoff geliefert zu haben, Europa hingegen hat veredelt. Jetzt taugt es für die Weltmusik-Playlists, worüber sich auch Amadou & Mariam freuen dürfen. Ich freue mich nicht: Das Album ist zu wenig einzigartig und wirkt, als ob Manu Chao die Kleider geschneidert hätte und Amadou & Mariam jetzt die Puppen spielen dürfen. [ms: @@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#623: Amadou & Mariam, 22.3.2009, Rote Fabrik, Zürich (CH)> [noi]
<#621: Oumou Sangaré "Seya"> [noi: @@@@]
<#483: Various "Barcelona Raval Sessions 2"> [gw:Â @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a113479