#444 vom 11.07.2005
Rubrik Live - Musik spüren
Aimee Mann, 4.7.2005, Uni Casino, Frankfurt
Aimee Mann live zu sehen ist ein solides Erlebnis. Pünktlich um 20:30h geht es ohne Vorband los und um 22:00 ist alles schon wieder vorbei. Ähnlich solide ist die Live-Darbietung, lediglich Tastenmann Jebin Bruni vermittelt einen Hauch von Rampensau, ansonsten setzt Aimee Mann auf die Kraft ihrer Songs, und die haben es in sich. Schwerpunkt des Abends ist das aktuelle Konzeptalbum "The Forgotten Arm", abgerundet mit den bekannten Songs aus dem "Magnolia"-Soundtrack. Da immer noch das Tageslicht durch die hohen Fenster des Uni Casinos an den Vorhängen vorbei drückt, fällt es zu Beginn etwas schwer, sich von den Klängen davontragen zu lassen, aber das Publikum lässt sich nicht lange bitten. Mann brandet eine Welle der Sympathie entgegen, die sie freundlich unterkühlt zurückspielt. Als sie und ihre Band bei zwei Songs für ein paar Takte die Jam-Sau von der Leine lassen, schimmert sogar Mann's Punk-Vergangenheit durch. Auch wenn meine Beschreibung klingen mag wie ein Konzertabend nach Tarifvertrag – man geht zufrieden nach Hause und zehrt noch tagelang von Melodien, die so viel Substanz haben, dass man auf große Live-Gesten gut verzichten kann. [dmm]
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