#434 vom 02.05.2005
Rubrik Neu erschienen
Morton Feldman / Sabine Liebner "Triadic Memories"
Neue Musik – Musik wie eine unendlich langsame Spieluhr
(2CD; Oehms)
Der amerikanische Komponist Morton Feldman (1926-1987) schuf 1981 mit "Triadic Memories" seine ausgedehnteste Komposition für Klavier, die mit über zwei Stunden Laufzeit schon fast die epischen Ausmaße seines berühmten "String Quartet II" hat (welches allerdings bis zu fünfeinhalb Stunden dauern kann). Wie so oft im Spätwerk dieses außergewöhnlichen Komponisten aus dem Umfelde John Cages verschwimmen beim Hören die Relationen der Zeit: Die Musik erklingt wie eine unendliche und unendlich langsame Spieluhr, deren Musik, nur scheinbar unbeweglich im Moment verharrend, sich langsam aber stetig fortentwickelt.
Die junge Münchener Pianistin Sabine Liebner setzt sich seit Jahren intensiv mit der Musik Morton Feldmans auseinander. Ein Engagement, das sich nun auszahlt. Die ungebrochene zweistündige Dichte ihres Spiels auf dieser Doppel-CD spiegelt ihr tiefes Verständnis für die Musik Feldmans wieder.
Dies ist eine der interessantesten Neuerscheinungen im Bereich der Neuen Musik, die noch dazu helfen könnte das Vorurteil 'Unanhörbarkeit' zu überwinden. [sal: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#474: Morton Feldman / The Group for Contemporary Music "String Quartet (1979)"> [sal:Â @@@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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