#436 vom 16.05.2005
Rubrik Neu erschienen
Electrelane "Axes"
Gitarren-Rock – Dieses Album muss gehört werden, wie man ein gutes Buch liest oder ein Klassikkonzert verfolgt: in einem Stück
(CD; Too Pure)
Das erste Mal machte ich die Bekanntschaft der wunderbaren Live-Band Electrelane im Frühjahr 2004 auf dem Theatron-Festival im Münchner Olympiapark, nachdem mich ihr zweites Album "The Power Out" bereits nachhaltig vom mitreißenden Talent der vier Frauen überzeugt hatte (das Bild des Olympiaturms im Booklet zeugt noch von diesem Trip). Und pünktlich zum diesjährigen Theatron kommt Electrelanes drittes Album "Axes" heraus, das, wer hätte es gedacht, mit eben diesen Live-Qualitäten zu spielen in der Lage ist. Denn "Axes" wurde bei einer Session im Studio von Steve Albini in einem Zug eingespielt und muss gehört werden, wie man ein gutes Buch liest oder ein Klassikkonzert verfolgt: in einem Stück.
Wieder sind es die Gitarren, die das Klangbild bestimmen, die den Rhythmus nach vorn treiben und Drums und Bässe hinter sich herziehen. Nur selten gesellt sich der Gesang von Verity Susman dazu, die als Multiinstrumentalistin auch für Piano- und Saxophontupfer verantwortlich zeichnet. Es rockt gewaltig, und doch sind Songs dabei, die man mit gutem Gewissen als Popsongs bezeichnen darf, so melodiös sind sie. Außergewöhnliche Themen werden erfunden, verworfen und wieder aufgenommen, wie es sich für eine Rocksymphonie gehört. Und Leonard Cohens "The Partisan" in dieser Version zu hören, ist in jedem Fall das Geld wert. Beeindruckend. [tm: @@@]
<#267: Leonard Cohen "Ten New Songs"> [um:Â @@@]
<http://www.toopure.com/electrelane/>
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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