Ausgabe #423 vom 14.02.2005
Rubrik Neu erschienen
Richard Wagner / Capella Coloniensis, Bruno Weil "Der Fliegende Holländer"
Klassik – Ersteinspielung der Pariser Urfassung
(2CD; DHM)
Das größte Verdienst der vorliegenden Aufnahme des "Fliegenden Holländer" von Richard Wagner (1813-1883) unter der Leitung Bruno Weils ist mit Sicherheit die konsequente Umsetzung der Pariser Urfassung von 1841, die inhaltlich und vor allem musikalisch zum Teil deutlich von der bekannten späteren Fassung abweicht. Die Urfassung ist zurückhaltender, romantischer und weniger pathetisch als die gewohnte, wesentlich opulentere (und lautere) Fassung.
Dies soll auf keinen Fall den musikalischen Wert der Einspielung schmälern: Vor allem die Capella Coloniensis und ihr warmer, natürlicher Klang weiß zu überzeugen. Dazu kommt die beeindruckende Gesangsleistung der Sopranistin Astrid Weber in der weiblichen Hauptrolle der Senta, die mit ihrer technischen Brillanz und Interpretationskunst die guten oder zumindest soliden Gesangsleistungen des restlichen Ensembles fast ein wenig verblassen lässt.
Vielleicht ist dies der Beginn einer veränderten Rezeption des 'Holländers': Weils sorgfältig rekonstruierte Lesart offenbart in ihrer romantischen Schlichtheit (!) einen völlig neuen Blick auf den jungen Richard Wagner. [sal: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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