#423 vom 14.02.2005
Rubrik Tipp der Woche
Cass McCombs "Prefection"
Independent Pop – Von A nach P oder: Hurry up! All your dreams may come true
(CD, LP; 4AD)
Hallo Schlaffi. Hallo lahme Ente. Hallo Ornament. Guten Morgen. Na, wer sind wir denn heut' mal wieder nicht? Der Einstieg in "Prefection" knallt perfekt in die Mitte des mickrigen Frühstückstisches mit Semmeln von vorgestern. A bubbling boob of hate.
Hier wird gerade eine fulminante Songwriter-Pop-CD mit Biss und viel Reminiszenzen an Bands wie Joy Division, New Order, Echo & The Bunnymen oder auch Procol Harum entdeckt. Im gleichen Atemzug gönnt sich Cass McCombs eine überzeugend selbstbewusste Verbeugung in Richtung Ron Sexsmith, Morrissey und Johnny Marr. Love doesn't always boomerang. Geschickt lassen Natalie Conn (key, voc), Dutch Germ (dr, voc), Trevor Shimizu (b, voc, samples) und eben Cass McCombs ihre Songs zwischen feinstem Brit-Soul, durchgeorgeltem Prog und machtvollen Gitarrenwänden pendeln. Deep in the heart of Fontainbleau geht es hier neben Donald Duck Limo, einem Begräbnis, dem Leiden am Leid (vice-versa), multiplen Sonnen, dito solchen Träumen, schließlich auch um die Rettung des Ichs (und aller anderen ichse gleich mit). Die Zeit dafür ist allerdings begrenzt. Denn: Birth, school, love, death. Ping-ping macht die Schaufel, pang-pang scheppert's auf den Blechsarg hinab. Man macht Feierabend. A very british album from NYC. [gw: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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