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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #414 vom 29.11.2004
Rubrik DVD - Musik sehen

Peter Gabriel "Play - The Videos"

Pop – Meisterwerke der Clipkunst, brillant präsentiert
(DVD; Realworld)

Spätestens seit das Musikfernsehen seinem Namen nicht mehr gerecht wird und das tägliche Programm hauptsächlich mit Doku-Soaps, Talk und anderen Albernheiten füllt, haben Musik-DVDs Konjunktur. Leider bietet sich hier dem Freund der Popvideo-Kunst ebenfalls ein sehr heterogenes Bild: Das Spektrum reicht von eilig hingeschluderten Clip-Samplern in VHS-Qualität bis zu klug konzipierten und ausgezeichnet produzierten Zusammenstellungen von Musikvideo-Meisterwerken.
Die DVD "Play" schließt nun endlich eine schmerzhafte Lücke in den ernsthaften Videoclip-Sammlungen. Peter Gabriel war nämlich nicht nur einer der kreativsten und wandlungsfähigsten Köpfe im Musikbusiness der 1980er und 1990er Jahre, sondern ein wichtiger Wegbereiter für den Videoclip als eigenständige Kunstform. Die Kollektion dokumentiert auf äußerst eindrucksvolle Weise seine Beiträge aus 25 Jahren zu dieser Entwicklung: die farbenprächtig-skurrilen Clips zu "Big Time", "Sledgehammer", "Kiss That Frog" und "Grwowing Up", die symbolistischen Videos zu "Blood Of Eden", "Red Rain" und "Don't Give Up", poetische Schwarz-Weiß-Bildcollagen in "Washing The Water" und "Mercy Street" oder albtraumhafte Visionen wie "Games Without Frontiers" und "The Barry Williams Show". Gabriels Musikvideos spiegeln den postmodernen Eklektizismus der vergangenen zwei Jahrzehnte und die Freude am Spiel und Experiment mit den jeweils neuesten Video- unD Computertechniken wider. Die DVD präsentiert sich deshalb – wie von Peter Gabriel gewohnt – auf dem aktuellen technischen Stand, bietet einen komplett neu abgemischten 24bit-DTS-Surround-Sound und persönliche Einführungen zu den Clips durch den Meister selbst.
In Zeiten knapper Musikvideo-Budgets und ausschließlich kommerziell ausgerichteter Interessen der großen Plattenfirmen scheint die Epoche des Musikvideos als Kunstform vergangen. DVDs wie "Play" können deshalb als eine Art 'digitales Museum' betrachtet werden. [mst: @@@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a112604


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