#412 vom 15.11.2004
Rubrik Neu erschienen
Naab "Salam Haleikoum"
French Floor – Oriental-Groove und elektronische Dance-Beats
(CD; Bloom)
Der Himmel ist oben. Auch in der arabischen Welt. Träume wachsen, erweisen sich aber als flüchtige Wolkenkarawane. Naab, der Musiker aus Marokko, übersetzt das in Musik. In seine Musik. Man spürt Leidenschaft, Würde und eine besondere Ausstrahlung. Ein Atari-Raubfisch vom Rand der Wüste findet sich in der Immigration. Treibende Dance-Beats, Alte-Welt-Pop, orientalischer Trip Hop und andere Offenbarungen flirren durch sein eben erschienenes Album "Salam Haleikoum". Streicher, Keyboard und Trance-Teppiche treffen auf Wah-Wah-Bass, Fender Rhodes, Didjeridoo, Tabla; diese wiederum auf ganz traditionelle Instrumente wie Rybab, Gembri oder Bendir. Naab und seine Mitmusiker pendeln zwischen melancholischer Berberkultur und französischer Vorstadttristesse; spielen dabei gekonnt mit exotischen Gegensätzen und jagen hypermodernen Dancefloor durch eine kosmopolitische Unterdruckkammer. In einer grauen Welt können etwas Phantasie und ein Computer eine mächtige Waffe sein.
Anspieltipps (neben dem Titelstück): "Le Souk", "Tamghra Nouchen", "Back By Dope Demand" oder "Imazighen". [gw: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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