#410 vom 01.11.2004
Rubrik Neu erschienen
Dave Evans "Sinner"
Rock – Klar definierte Zielgruppe, klar gescheitert
(CD; Cultural Minority)
Dave wer? Was? AC/DC? Oh, ach so! Und hätte er 1974 nicht den Tourmanager verprügelt, wäre er vielleicht noch heute der AC/DC-Frontmann. So aber tingelte Dave Evans mit Rabbit durch Australien, während sich die Young-Brüder anschickten, die Welt zu erobern... mit Bon Scott. Shit happens.
Seit 30 Jahren wird Mr. Evans nicht müde zu betonen, dass er doch der einzig wahre AC/DC-Sänger, ja der letzte wahre Rock'n'Roller sei, während seine Ex-Kollegen sich vom Mainstream haben vergiften lassen. "Sinner" soll nun das Album sein, das sich AC/DC-Fans schon sooo lange gewünscht haben. Geht ja ganz einfach: Alle AC/DC-Songs in einen großen Topf werfen, schütteln, auskippen, neu zusammenstückeln. Pure Mathematik: "Beating Around The Bush" + "Let There Be Rock" = "Turn It Up", "Dirty Deeds Done Dirt Cheap" + "Jailbreak" = "Sold My Soul To Rock'n'Roll". Oh Wunder, so einfach ist es dann doch nicht. Sonst könnte es ja jeder...
Dave Evans ist zweifellos ein guter Rock-Sänger, und wem AC/DC zu wenig Metal sind, der wird die Achtel-kloppenden Gitarren vielleicht zu schätzen wissen. AC/DC-Fans allerdings sind Besseres gewohnt. [Stefan Keller/mmh: @@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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