#397 vom 12.07.2004
Rubrik Feature, Artikelreihe Sal's Prog Corner #36
A Sparrow-grass Hunt "Le journal du dormeur"
Avantgarde-Prog – Debussy meets Prog
(CD; Musea)
A Sparrow-grass Hunt ("eine Spargeljagd"), das klingt schon surrealistisch und wie bei den Surrealisten steht auch bei dieser franco-niederländischen Formation der Traum im Vordergrund musikalischer (und textlicher) Betrachtungen. Niemand sollte also bei solch einer Zielvorgabe lärmenden Rock'n'Roll erwarten.
Und in der Tat, schon die ersten Takte tragen einen Hauch der Musik der Impressionisten à la Debussy in sich. Hier, wie auch bei den folgenden Traumzyklen dominiert Rosalie Hartogs Violine, meistens in Tateinheit mit Julien Ashs Keyboards bzw. Piano; Gitarre und Bass (oder gar Percussion) werden auf "Le journal du dormeur" nur ergänzend eingesetzt. Wenn sich das Instrumentarium erweitert und die Band songorientierter arbeitet (und weniger frei schwebend), dann entwickeln sich schnell die musikalischen Hooks des Albums (etwa "Hyperdelic"), die vielleicht nicht einmal die besten Songs des Albums sind, die aber wegen ihrer klareren Struktur den einfachsten Einstieg ins Album bieten.
Der Rest der Musik ist mit Sicherheit nicht jedermanns Sache und kann wohl mit der selben Berechtigung als langweilig (weil recht spannungsarm) bezeichnet werden, wie man die Musik auf "Le journal du dormeur" auch als angenehm, träumerisch, surreal bezeichnen könnte – mir gefällt es. [sal: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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