#397 vom 12.07.2004
Rubrik Neu erschienen
David Poe "Love Is Red"
Singer/Songwriter – David Poes drittes Album
(CD; Ulftone)
Ich weiß, es klingt widersinnig, aber wenn ich die Musik des New Yorkers David Poes einordnen müsste, dann wäre das irgendwo zwischen Jeff Buckley, Chet Baker und Kurt Cobain. Es hat zweifelsohne etwas von der nonchalanten Art eines Chet Baker, wenn Poe mit jazzigem Understatement das Album mit "You're The Bomb" eröffnet, ebenso schimmert der akustische Cobain mit all seiner melancholischen Verzweiflung in Songs wie "Settlement" durch ("She's as patient as a gun..." hätte vermutlich außer Poe nur Cobain texten können). Seine Musik ist noch akustischer, noch reduzierter als die der neuen Singer/Songwriter-Ikone Damien Rice und erinnert mich in ihrem Stilmix zwischen Jazz, Rock und Folkrock an das von mir so geschätzte Debüt von Eric Wood "Letters From The Earth". Durch die Beschränkung auf das musikalisch Essentielle (hauptsächlich akustische Gitarre, Bass und Drums) rückt David Poes Stimme in den Vordergrund, die in ihrer Eindringlichkeit etwas von Jeff Buckley hat, und ist der Mittelpunkt eines faszinierend schönen Albums voll leiser Töne.
Wem der Sinn nach einem poetischen Soundtrack für einen zu kühl geratenen Sommer steht, der hat mit "Love Is Red" einen unwiderstehlichen Gewinner in dieser Kategorie. [sal: @@@@]
<#376: Damien Rice "O"> [dmm:Â @@@@]
<#261: Jeff Buckley "Grace"> [sal]
<#247: Eric Wood "Letters From The Earth"> [sal]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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