Ausgabe #395 vom 28.06.2004
Rubrik Neu erschienen
Warren Suicide "Warren Suicide"
Provozierender Elektrorock mit depressiven Zeichenbildern – CD+DVD
(CD; Leiternfabrik)
Hauptsache laut, Hauptsache anders. In einer Stimmung selbstzerstörerischen, chaotischen Wahnsinns schaffen Warren Suicide und seine Bandmitglieder Cherie, Nackt und Fremdkörper hörtechnisch einige Verwirrung. Was wollen sie mit ihren Kompositionen und den sieben musikalisch harten Abenteuern zwischen Sex Pistols und Chemical Brothers nur zum Ausdruck bringen?
Es darf in Frage gestellt werden, ob es denn überhaupt eine Message geben soll. Warren Suicide stehen weit abgeschlagen von geformten aalglatten Propagandakünstlern und selbsternannten Musikrevolutionären. Sie haben in einem Berliner Studio eigenständige, unabhängige Klimpersounds wie zufällig zusammengefügt, ohne Absicht, etwas völlig Neues zu erschaffen. Ihre Vorstellung von Kunst geht über das Musizieren hinaus. Dieser ersten CD liegt eine DVD bei, bei der fünf 'extended Versions' mit nervös flackernden Zeichenbildern aus der eigenen Kreativwerkstatt unterlegt sind.
Die Songs von Warren Suicide streicheln die Ohren keineswegs. Wer das Debüt hört, braucht Geduld und auf jeden Fall Toleranz für "Musiktrash". Was will das Bandexperiment also nun seinen Hörern und Zuschauern mitteilen? Die Antwort liefern sie in ihrer Pressemitteilung gleich mit: "Das hypnotische Zucken der Musiker und Projektionen, die von Warrens Welt erzählen, ergeben gepaart mit den lauten Beats eine verwirrende toxische Welt." [mic: @@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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