#391 vom 01.06.2004
Rubrik Frisch aus den Archiven
G. B. Pergolesi / Kölner Kammerorchester, Helmut Müller-Brühl "Stabat Mater - Salve Regina"
Klassik – Strahlende Musik, matter Gesang
(CD; Naxos)
Nur wenige Lebensjahre reichten Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736) um mit zumindest mit einem Meisterwerk, der "Stabat Mater", Unsterblichkeit zu erlangen.
"Das Meisterwerk", so nennt sich die Reihe der Veröffentlichungen, die das Kölner Kammerorchester unter Helmut Müller-Brühl einspielt und trotz dieser etwas vollmundigen Versprechung konnte man in der Vergangenheit im Großen und Ganzen durchaus zustimmen, etwa bei seinen hochgelobten Mozart-Symphonien. Rein musikalisch ist auch an Müller-Brühls "Stabat Mater" nichts auszusetzen. Das Kölner Kammerorchester zelebriert einen feierlichen, fast schon zu weltlichen Klang, spielt sauber und akzentuiert und Müller-Brühl lässt sich erfreulich viel Zeit für die wundervolle Musik. Das Problem sind die beiden Sänger Jörg Waschinski (Sopran) und vor allem Michael Chance (Altus) die einfach nicht an das Niveau der Instrumentalisten heranreichen. Da wird die wundervolle Musik doch um einiges gemindert.
Wer das Meisterwerk meisterlich hören will, kommt nach wie vor nicht an der makellosen Einspielung von Christopher Hogwood und der Academy of Ancient Music mit der wundervollen Emma Kirkby und James Bowman vorbei; im Budget-Segment gibt es die sehr angenehme Einspielung von Rene Jacobs und dem Concerto Vocale. Diese "Stabat Mater" ist bestenfalls musikalisch überzeugend. [sal: @@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#395: Johann Sebastian Bach / Dresdner Kammerchor & Kölner Kammerorchester, Helmut Müller-Brühl "Messe in H-Moll, BWV 232"> [sal: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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