#394 vom 21.06.2004
Rubrik Neu erschienen
A.C. Newman "The Slow Wonder"
Independent-Power-Pop – Erstklassige Dröhnung vom Weichspüler
(CD, LP; Matador)
Will er sich verstecken? Wenn ja, dann hätte sich Carl Newman ein richtiges Pseudonym zulegen sollen. So wird bei des ersten Tönen des Albums schnell klar, dass es sich bei "A.C." und jenen Carl handelt, der als Frontman der New Pornographers für Furore gesorgt hat und hoffentlich auch noch weiter sorgen wird. Da die Pornographen aus Vancouver eher ein Projekt als eine Band sind, die man schwer für ein Album zusammenbekommt, beschreitet Newman konsequenterweise den Pfad des Solo-Albums. Und weil deren Produzent und Bassist John Collins mit von der Partie ist, klingt "The Slow Wonder" fast wie ein Pornographers-Album.
Eigentlich hätte ich erwartet, dass Newmans Weichspüler-Tendenzen Oberhand gewinnen – mitnichten, Newman widersteht. Er legt erstklassigen und frischen Rock'n'Roll vor, der zwar klar seine Wurzeln in den 1960ern und 70ern hat, dabei aber nie altbacken klingt. Alle elf Songs sind für sich genommen erstklassig, es wiederholt sich nichts. Newman schafft ein Album aus einem Guss – engagiert und spannend. Das 'langsame Wunder' ist eher ein schnelles und Newman sollte bald seine entfleuchten Pornographers zusammentrommeln. Sarah Wheeler ist zwar eine gute Background-Sängerin, aber der Pfeffer, den die Stimme von Neko Case geben könnte, würde diesem Album den letzten Kick geben. [hb: @@@@]
<#317: Neko Case "Blacklisted"> [bm:Â @@@]
<http://acnewman.net/>
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#450: The New Pornographers "Twin Cinema"> [hb:Â @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
Permalink: http://schallplattenmann.de/a111853