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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #369 vom 01.12.2003
Rubrik Neu erschienen

Krzyzstof Penderecki "St Luke Passion"

Moderne Klassik – Zwischen Modene und Bach
(CD; Naxos)

Der polnische Komponist Krzyzstof Penderecki (*1933) löste 1962 einen Sturm der Entrüstung in Kreis der Avantgarde-Musik aus, als er mit seinem "Stabat Mater" ein Werk vorstellte, dass in seiner Schlichtheit und seinem Rückgriff auf die sakrale Musik Bachs den elitären Kreisen als ein reaktionäres Einknicken vor dem musikalischem Establishment vorkam. Aus heutiger Sicht scheint es jedoch klar, dass Penderecki fast visionär mit der Abkehr von der "radikalen" Avantgarde und der Hinwendung zu einer Art Symbiose aus neuen und alten Elementen Komponisten wie Pärt und Gorecki den Weg ebnete, die neue Musik in einen (postmodernen) Kontext zur alten Musik zu setzen.
Auch die Lukas-Passion ist solch ein "doppelköpfiges" Werk, einerseits durchdrungen von der Inspiration aus den großen Passionen Bachs, andererseits in seiner Klangwelt noch durchaus modern genug, um nicht als bloßes Plagiat zu gelten. Leider wird die vorliegende Aufnahme diesem "vermittelndem" Werk nur teilweise gerecht. Zwar spielt die Warschauer Nationalphilharmonie unter Antoni Wit ordentlich, doch nur schwammig und ungenau erklingt der Chor, teilweise mit unüberhörbaren Schwächen (v.a. bei den schnellen, rhythmischen Parts), teilweise auch bestraft von einer ungenauen und nur mäßig ausbalancierten Aufnahme. Für den eher sparsamen Klassikfreund wird diese Aufnahme locker reichen, wer die gesamte Schönheit, den gesamten Schmerz dieses Werkes begreifen will, wird wohl auf andere Einspielungen zurückgreifen müssen. [sal: @@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a111269


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