#356 vom 01.09.2003
Rubrik Neu erschienen
Hypnogaja "Bridge To Nowhere"
Rockdefinition aus Los Angeles: von allem ein bisschen
(CD; Popup)
Bei einem Flirt entscheiden häufig die ersten fünf Sekunden: Sieg oder Niederlage, Top oder Flop. Hypnogaja scheinen das zu wissen und haben sich mit der Präsentation ihres neuen Albums mächtig ins Zeug gelegt: ansprechendes Gemäldecover, dezentes Bandfoto auf der Rückseite. Da waren Profis am Werk. Auch die zwölf Songs zeugen nicht von schneller Überheblichkeit, alles bestens inszeniert.
Auf "Bridges To Nowhere" trifft man soundtechnisch einige Bekannte: ein Hauch Linkin Park, eine Prise Motörhead, Experimentierfreudigkeit auf ganzer Linie, von kräftigen Gitarrenriffs bis zu Scratch-Etüden, nicht konzeptlos, aber vielleicht noch auf dem Weg in eine feste Definition. Ihre TripHop-Vergangenheit und die unterschiedlichsten musikalischen Wurzeln der Musiker sind jedenfalls unverkennbar. Aber vielleicht ist es genau das, was die Jungs aus L.A. nicht wollen: den Aha-Effekt bei ihren Songs. Vielmehr möchten sie Grenzen versetzen, Kombinationen schaffen. Beeinflusst von Künstlern wie Nirvana und Rage Against The Machine weben Hypnogaja einen kräftigen Soundteppich, der harte Gitarren und Drumlines mit Strings, Pianos, Loops und einer Spur Synthesizer vereint, mit authentischen Texten zum Umdenken. [mic: @@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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