#354 vom 18.08.2003
Rubrik Tipp der Woche
Danilo Perez "...Till Then"
Jazz – Weisheiten eines vielgefragten Pianisten
(CD; Verve)
Pianist Danilo Perez kommt aus Panama und hat sich als Vertreter einer pan-amerikanischen Spielweise des Jazz einen Namen gemacht; erst in der Band von Dizzy Gillespie, dann mit diversen eigenen Formationen und in jüngster Zeit als Mitglied des viel gelobten Wayne-Shorter-Quartetts. Auf seiner neuen CD spielt er nun teils mit den Kollegen aus Shorters Band, teils mit seinem eigenen Working-Trio mit Ben Street (b) und Adam Cruz (dr). Stilistisch bewegt er sich wieder zwischen den beiden Amerikas: moderner Jazz mit stets präsenten latein-amerikanischen Einflüssen. Die Musik ist lebhaft und voller Spielfreude. Abwechslung kommt auf, wenn die Besetzungen gemischt werden, wenn sich z.B. Adam Cruz als Steel-Drummer neben Brian Blade verdingt. Und als Gast darf auf einer Verve-Scheibe natürlich Lizz Wright nicht fehlen, die dem Titelstück und der Joni-Mitchell-Nummer "Fiddle And The Drum" ihre eigene stimmliche Note verleiht. Wie gut das Trio mit Street und Cruz funktioniert, wird besonders auf "Paula C" deutlich, einer Nummer von Ruben Blades mit ungemein treibendem Puls.
Die Weisheit des Pianisten besteht nun darin, an die Chance von Gleichheit und Gerechtigkeit für alle zu glauben, und bis es soweit ist (...till then) dies mit seiner Musik und seinen Bands vorzumachen. [sg: @@@@]
<#334: Wayne Shorter "AlegrÃa"> [sg:Â @@@@@]
<#347: Lizz Wright "Salt"> [sg:Â @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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