#350 vom 14.07.2003
Rubrik Neu erschienen
The Black Keys "Thickfreakness"
Die White Stripes des Blues-Rock
(CD, LP; Fat Possum)
Im Readymade-Verfahren – ganze 14 Stunden für Aufnahme und Mix des gesamten Albums – und mit der unbekümmerten Drauflos-Attitüde von Garagenrockern beschwören zwei Twens aus Akron, Ohio den ursprünglichen Geist des Blues: als spontane Ausdrucksform vorwiegend leidvoller Gefühlsregungen. Zu unbehauenen Gitarrenriffs knarzt und raunzt sich der vollbärtige Dan Auerbach den Teufel von der Seele, während Patrick Carney – ganz nebenbei Neffe des langjährigen Tom Waits-Saxofonisten Ralph Carney – wie ein Derwisch zwischen rumpeligem Minimal-Schlagzeug und schrottigem Aufnahme-Equipment hin und her rochiert. Entsprechend klingt das Ergebnis wie die White Stripes beim dickflüssigen Bluesrocken, oder wie zwei Drittel der frühen ZZ Top beim ungeduldigen Warm Up-Jam, bis Dusty Hill seinen Burger verdrückt hat oder vom Sixpack-Holen zurück ist: trashig, rotzig, erfrischend retro!
PS: Aber bitte, liebe A&Rs und ambitionierte Newcomer, keinen der üblichen Trugschlüsse: Das Nichtvorhandensein eines Bassisten oder einer Bassistin muss nicht zwangsläufig das 'Nächste Große Ding' garantieren! ;-) [bs: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#578: The Black Keys "Attack & Release"> [bs:Â @@@@]
<#436: Imperial Crowns "Preachin' The Blues - Live!"> [bs:Â @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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