#346 vom 16.06.2003
Rubrik Feature, Artikelreihe Sal's Prog Corner #29
Shub Niggurath "Testament"
Avantgarde – Archivaufnahmen aus den Jahren 1992-1994
(CD; Gazul/Musea)
Wie weit geht die Avantgarde, um sich vom Hörer zu lösen? Shub Niggurath galten in der Szene ohnehin schon als sperrige, schwierige, fast unhörbare Band. Mit dieser posthumen Veröffentlichung stellen sie allerdings alles in den Schatten, was sie bisher in dieser Richtung veröffentlicht haben.
Dunkel und düster waren und sind sie, doch auf "Testament" ist Musik auf das Unkenntliche reduziert, hier regiert der rohe Klang. Statt der sonst nahestehenden Univers Zero, Magma oder King Crimson scheinen fast Underground-Industrial-Sounds wahllos aneinander gereiht worden zu sein. Ein Album wie ein Horrortrip, ein "Testament"? Vielleicht auch das – aber auch ein Begräbnis, eine Art radikale Abkehr von jeglichen musikalischen Konzepten.
Wie sagte John Cage so treffend: "You don't have to call it music if you don't want to". Darf ich ignoranterweise hinzufügen, dass ich so etwas auch nicht hören muss? [sal]
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