Ausgabe #345 vom 09.06.2003
Rubrik Neu erschienen
David Sanborn "Time Again"
Jazz – Neues von den Wurzeln des Smooth Jazz
(CD; Verve)
Mit David Sanborn meldet sich der Mann zurück, der in den 1970ern das moderne Alt-Sax-Spiel definierte. Lange bevor die Kategorie 'Smooth Jazz' erfunden wurde, erfand er seinen eigenen, gefühlvollen und vibrierenden Ton, der seither tausendfach kopiert und doch nie erreicht wurde. Nach seinem fast experimentellen Comeback von 1991 und einigen wenigen "normalen" Sanborn-Scheiben kehrt er diesmal quasi an den Anfang seiner Karriere zurück. Relativ sparsam instrumentiert präsentiert er eine Musik, die poppig ist ohne glatt zu sein, die jazzig und dynamisch ist, ohne aufdringlich zu sein. Die Auswahl der Stücke ist gewagt: Neben neuen Kompositionen gibt es alte Kracher wie "Harlem Nocturne", "Tequila" und "Isn't She Lovely". Das könnte leicht schief gehen, nicht aber wenn man so spielen kann wie David Sanborn. Souverän wandelt er auf dem schmalen Grat zwischen Schönheit und Kitsch und ist in jedem Ton zu erkennen. Die Band kombiniert alte Wegbegleiter wie Steve Gadd und Mike Manieri mit Jung-Stars wie Russell Malone und Christian McBride, der mit seinem voluminösen Bass-Sound immer wieder ein solides Fundament legt. [sg: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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