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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #344 vom 02.06.2003
Rubrik Texte - lesen oder hören

Wolfgang Hörner / Herbert Kapfer (Hg.) "Alles Lalula - Songs & Poeme"

Obskure Hörkunst – Originalaufnahmen von Valentin über Schwitters bis zur Beat-Generation
(Lido)

Auf Morgensterns berühmtes Lautgedicht "Das große Lalula" verweist diese Zusammenstellung von obskuren, vergessenen und legendären Tonaufzeichnungen: Sie versammelt auf zwei CDs Lautpoesie, Sprechgedichte, situationskomische Texte, Vokalimprovisationen und Mundartgedichte. Selbst vor der Aufnahme des literarisch wie historisch wenig ergiebigen Auszugs eines vergeblichen Versuchs, eine Tonaufnahme anzufertigen, sind die Herausgeber nicht zurückgeschreckt. Jetzt kann man Richard Huelsenbeck und Hans Richter zwischen Fiepsen, Zirpen und anderen Störgeräuschen zuhören, wie sie das Tonband nicht richtig zum Laufen kriegen. Und das ist – so eigenartig das klingen mag – ziemlich vergnüglich. Ob Schluckauf-Arie oder Lallgedicht, alle Stücke verbindet, dass sie ihre Wirkung nicht durch die stille Lektüre, sondern erst durch die Rezitation, durch das Gehörtwerden voll entfalten. Karl Valentin und Liesl Karstadt, Kurt Schwitters und Ernst Jandl sind ebenso dabei wie William Butler Yeats, Allen Ginsberg und William S. Burroughs. Joseph Beuys hat mit Sprache ebenso experimentiert wie der italienische Futurist Filippo Tommaso Marinetti, Mimmo Rotella oder LeRoi Jones – und noch mehr unbekannte Künstler. "Alles Lalula" ist – wie der Name schon sagt – tutti quanto Lalula. Wer das Abseitige, Ungewöhnliche, Experimentelle, abartig Witzige und Befremdliche mag, wird so manches Kleinod entdecken. Aber Achtung: Massenkompatible Werke gibt es nur wenige. [ms]


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