#342 vom 19.05.2003
Rubrik Neu erschienen
Stephen Jones "Almost Cured Of Sadness"
Melancholie und Humor made in Britain
(CD; Sanctuary)
Kurz nur öffnet Stephen Jones (TAFKA Babybird) seine metallene Keksdose. Schon fallen sie nur so heraus, die Krümel. Melodien, Ideen, Erinnerungen, Geräusche. Bruchstücke und Schnipsel. Und schwuppdiwupp wird dies alles mit Effekten, Loops und Beats zu einem detailverliebten Klangkuriositätenkabinett geformt. Der Soundtrack für den Besuch eines halbleeren Rummelplatzes im Vorsommer. Zweifingerklaviergeklimper mit Kinderchor, Scratching und Glockenspiel gehören dazu, genauso wie blubbernde Seifenblasen, Opernsamples und ein von Geisterhand spielender Leierkasten. Manchmal auch noch eine verzerrte Gitarre. Und natürlich die großen Melodien, Hook-Lines und Songs. Stephen Jones singt dazu, mit einer verfremdeten, Cartoon-ähnlichen Fistelstimme sinistres, die Texte lassen sich gleichwohl nur erahnen.
Melancholie, Kauzigkeit und Humor made in Britain. Mal niedlich, mal anstrengend. Wie ein Rutsch vom Regenbogen in ein Brennnesselfeld. Das wahre Leben pulsiert woanders. Das kleine "Glück für zwischendurch" findet man hingegen in Platten wie diesen. [bm: @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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