#341 vom 12.05.2003
Rubrik Neu erschienen
Alabama 3 "Power In The Blood"
Halleluja! Das Glaubensbekenntnis der "First Presleytarien Church Of Elvis The Divine" Part 3
(CD; One Little Indian)
"Just because I burned my bible baby - It don't mean, I'm too sick to pray!" hieß es wortgewaltig im mächtigen Semi-Hit "Too Sick To Pray" aus dem Jahre 2001. Auch auf "Power In The Blood" werden The Very Rev. D. Wayne und Larry Love es nicht müde, ihre bizarren, zynischen und linkspolitischen Botschaften vollmundig über die Turntables von Piers Marsh zu 'preachen'. Das Londoner Trio hat es sich zur Aufgabe gemacht, zusammenzufügen, was – Lord, have mercy – nicht zusammengehört. Da hätten wir auf der einen Seite uramerikanische Country-, Folk- und Bluesthemen, Hank Williams wird da geplündert, Townes Van Zandt oder auch Howlin' Wolf. Auf der anderen Seite HipHop-Sounds der Marke Stereo MCs, fette Dope-Beats, Elektronik-Sperenzchen und bewusstseinserweiternde Voodoo-Grooves. Alabama 3 selbst nennen dieses irrwitzige Gebräu 'Country-Acid-Gospel-House-Music'.
Wer sich schon mal mit großkrempigem Cowboyhut, Sonnenbrille und Jack-Daniels-Flasche in Händen über die Tanzfläche einer Großraumdisco schob, weiß wie sich diese Musik anfühlt. Dem Charme von Skurrilitäten wie "Mommas don't let your babies grow up to be D.J.'s" oder Bissigkeiten ala "Cut no slack for the Union Jack,/ Stars and Stripes have got me jetlagged" kann man sich nur schwer entziehen. Bekennende Jünger wie Eileen Rose oder Irvine Welsh knien darnieder. Und auch der Teufel ist mal nicht in Georgia, sondern auf Ibiza zu Hause. [bm: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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