#340 vom 05.05.2003
Rubrik Neu erschienen
Bettie Serveert "Log 22"
Independent – Love-In beim Captain of Maybe
(CD; Palomine)
Love & Peas & Happiness! Gerade mal fünf Alben in 17 Jahren ist nicht viel, aber das Wenige war immer interessant und für die eine oder andere große Überraschung gut. Nach einigen Umbesetzungen gehören aktuell zur Band: Carol Van Dijk (voc), Herman Bunskoeke (b), Stoffel Verlackt, sowie Peter Visser (g) von der Underground-Band De Artsen. Auf dem neuen Album von Bettie Serveert (Namensgeber ist übrigens die legendäre holländische Tennisspielerin Bettie Stoeve) glänzt Carol Van Dijks Stimme (klingt wie Lucinda Williams mit Jenever) ganz besonders verführerisch. Die bittersüßen Melodien kommen handzahm (bevor sie zuschnappen) und harmonieren mit feinfühliger Elektronik, die klug platzierten Samples mit schwelgendem Gestreiche plus Bläser. Kein langweiliges Grundlinienspiel, sondern packende Netzkämpfe und -strümpfe. Rockige Balladen mit viel Jeukpoeder ("Not Coming Down", "Log 22") und Smartes ("Smack") um die Melancholie menschlicher Beziehungen mit beeindruckender musikalischer Bandbreite ("Have A Heart", "Captain Of Maybe"). Kinnladenausklapper des Albums ist schließlich das zehnminütige "White Dogs", dessen anfängliche Fragilität sich in eine flirrende, losgelöste Velvet-Underground-Hommage verwandelt. Evil thoughts & blue minds. Leave the cynics all far behind. Spiel, Satz und Sieg für Bettie Serveert. [gw: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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