#338 vom 14.04.2003
Rubrik Neu erschienen
Amy Rigby "18 Again - An Anthology"
Countryesker Rock – Exzellente Einstiegsdroge in die Musik dieses Insidertipps
(CD; Koch)
Drei Alben hat die Ex-Frau von db's-Drummer Will Rigby seit 1996 aufgenommen, und alle drei sind erschreckenderweise an einer breiten Öffentlichkeit vorbei gegangen. "18 Again" ist nun eine Zusammenfassung dieses Oeuvres und ganz klar das, was man eine Einstiegsdroge nennt. Rigby hat ihre ersten Sporen mit der New Yorker Cow-Punk Band Last Roundup gesammelt, mit der All-Girl-Band The Shams Kultstatus erreicht, aber was sie hier vorlegt, ist allerhöchstes Kaliber.
Amy Rigby besingt ihr Leben, das einer geschiedenen, allein erziehenden Mutter mittleren Alters mitten in Amerika. Sie könnte jammerig klingen und die Welt, ihren Ex-Mann, die Gesellschaft und alles verdammen. Aber sie besitzt Humor und eine unglaubliche Musikalität. Rigby rockt mit der Kaltschnäuzigkeit einer Liz Phair oder auch den frühen Motels, schreibt Beatsongs mit einem Songwritertalent, das mich in großen Momenten tatsächlich an Nick Lowe erinnert. Gespielt mit der "Ich-vermische-alles"-Mentalität der alternativen Szene ihrer Wahlheimat Nashville überzeugen die 18 Songs auf ganzer Linie. Und das nicht nur beim ersten Reinhören, im Gegenteil: "18 Again" wächst mit jedem Hören, Textzeilen schleichen sich ins Hirn, Melodien bleiben hängen, gute Platte! [pb: @@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#430: Amy Rigby "Faulkner, Dylan, Heinz & Me"> [pb:Â @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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