Ausgabe #338 vom 14.04.2003
Rubrik Neu erschienen
Sarbach "Süess"
Schweizer Mundartliedermacher
(CD; Soundservice)
Obwohl Peter Sarbach keinen so feinsinnigen Humor hat, nicht so eloquente Texte schreibt und nicht so an George Brassens orientierte Chansons, erinnert er mich immer wieder an Mani Matter, an den Barden aller Schweizer Barden. Vielleicht liegt es daran, dass er sich vorwiegend mit der Gitarre begleitet, vielleicht auch daran, dass er der einzige zeitgenössische Schweizer Liedermacher mit anarchischem Witz und unverhohlener Ironie ist. Peter Sarbach ist ein Bänkelsänger, keiner in der Schweiz ist so wie er. Und auch anderswo kenne ich keinen wie ihn. Sarbach ist lustig, aber sein Humor – davor sei gewarnt – ist schräg und eigenwillig; man teilt ihn, oder findet ihn blöd. Sein Gitarrespiel ist roh und sein Gesang unperfekt.
Erst war er "Schön", dann "Fiin" und "Weich", dann "Härzig" und jetzt "Süess" – und immer noch ist er der rustikale, dadaistische Bänkelsänger, der sich überhaupt nicht um die Musiklandschaft schert, in die er nicht passt und wohl nicht passen möchte. Und für die er gerade deshalb ein so wichtiger Kontrapunkt ist. Wer sich das Schweizerdeutsche zutraut, sollte ein Ohr davon nehmen. [ms: @@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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