Ausgabe #336 vom 31.03.2003
Rubrik Neu erschienen
Mark O'Connor's Hot Swing Trio "In Full Swing"
Remember the Quintette du Hot Club
(CD; Sony)
Schon mit dem Auftakt meint man Stephane Grapelli swingen zu hören. Die furiose Geige und die zigeunerjazzige Begleitung erinnern nur zu sehr an das Quintette du Hot Club de France. Aber es ist der amerikanische Geiger Mark O'Connor – ein Grenzgänger, der nicht nur Jazz und Klassik spielt, sondern gemeinsam mit Yo-Yo Ma auch der Volksmusik der Appalachen nachgespürt hat.
Gelegentlich unterstützt vom Trompeter Wynton Marsalis und der Sängerin Jane Monheit, bringt sein Hot Swing Trio Klassiker der Swing-Ära wie "Honeysuckle Rose", den "Tiger Rag" oder George Gershwins "Fascinating Rhythm". Das Hot Swing Trio bleibt mit den neuen Arrangements der Swing-Klassiker immer im Swing-Duktus und damit auch nahe am Original. Damit klingen sie zwar retro, kommen aber keineswegs völlig unmodern daher. Das Duett von Geige und Trompete im "Tiger Rag" ist nicht nur ein ungewöhnliches und selten gehörtes Zusammenspiel, sondern besticht durch seinen durchaus modernen Duktus. Und wenn Jane Monheit das schwelgerisch-romantisch arrangierte "Misty" intoniert, ist das die zeitlos wirkende Reduktion auf das pure Gefühl. Das Hot Swing Trio spielt sich dabei lässig und entspannt durch die fetzigsten Läufe, beweist in den ruhigen Passagen außerordentlich viel Gefühl und besticht in den Solos genauso wie ihre Gäste Marsalis und Monheit – das ist hübsch abwechslungsreich, interessant und nicht zuletzt schwungvoll. [ms: @@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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