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[ << | Inhalt | >> ]Ausgabe #333 vom 10.03.2003
Rubrik Neu erschienen

Zez Confrey "Piano Rolls and Scores. Realized by Artis Wodehouse"

Beseelte Maschinenmusik: Ragtimes und Unterhaltungsmusik der 20er-Jahre
(CD; Warner)

Kein Schwein kennt Zez Confrey, der hauptsächlich für 'Player Piano', gewissermaßen den Vorläufer der Music Box, komponiert hat. Ähnlich wie Gershwin hat Confrey verschiedene Einflüsse vermischt. Erkennbar sind Debussy, Ravel, Grieg oder Arpeggios à la Liszt, er nimmt die damals beliebten orientalischen Einflüsse auf und verwurstet den zu seiner Zeit volkstümlichen Walzer. Seine Melange aus Ragtime, der Chromatik der klassischen Romantiker und den Improvisationstechniken des Jazz haben ein neues Genre begründet, das 'Novelty Piano'.
Confrey hat die Nachteile des Player Pianos durch virtuoses Spiel und raffinierte Arrangements ausgeglichen. Als exzellenter Pianist verband er trickreiche Rhythmen mit dissonanten Harmonien und beständigen Variationen. Und er nutzte Effekte, die für einen menschlichen Spieler schlichtweg unmöglich sind. Im Ragtime "Jay Walk" z.B. nimmt er die Melodie gewissermaßen in die Mitte und spielt die Ragtime-Begleitung gleichzeitig in den tiefen und den hohen Lagen.
Wie wichtig die Rolle des fast Vergessenen für die amerikanische Unterhaltungsmusik der 20-er Jahre war, kann uns eigentlich egal sein. Wer sie mag, kann sich jetzt an hervorragender, klassisch angehauchter Unterhaltungsmusik vergnügen, wie man sie sonst höchst selten als kuriose Momente in alten Filmen sieht. [ms: @@@@]


Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:


@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight


Permalink: http://schallplattenmann.de/a110181


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