#332 vom 03.03.2003
Rubrik Neu erschienen
The Boggs "We Are The Boggs We Are"
Rauher, eindringlicher Blues und Folk – zeitlose Volksmusik
(CD; Rykodisc)
Dass The Boggs aus New York kommen, ist kaum zu glauben. Eher schon, dass sie aus Irland nach New York gezogen sind, oder zumindest aus dem Süden – und das schon vor langer Zeit. Denn so frisch und ungestüm ihre Musik ist, sie scheint nicht von heute zu sein. Sie ist auf wunderbare Art altmodisch. Dabei ist die Band ganz sicher nicht von gestern. Da gibt es keine Zitate auf dem Cover, die in eine frühere Zeit verweisen. Sie sitzen selbstbewusst im Hier und Jetzt und zeigen, dass ihre Musik genauso laut gemeint ist. The Boggs machen Volksmusik, die manchmal irisch klingt, dann wieder – mit Bluegrass-Banjo, Fingerpicking- oder Blues-Gitarre – aus den amerikanischen Südstaaten zu kommen scheint. Das Album ist derart roh eingespielt, dass man meint, einem Wandermusiker zuzuhören, oder sich auf dem improvisierten Tanzboden in einer Scheune wähnt. Damit das alles tatsächlich so schön rotzig klingt, als ob sie in der Kneipe sitzen und die Einsamkeit beschwören würden, ist das Album tatsächlich mono abgemischt. Damit beweisen sie, dass prächtige Musik keine Hochglanzproduktion braucht: Auf das Maximum reduziert, entfaltet sie – Stück für Stück – ihre berückende Pracht. [ms: @@@@@]
Verweise auf diesen Artikel aus späteren Ausgaben:
<#574: Murder "Stockholm Syndrome"> [noi:Â @@@@]
@@@@@ - potentieller Meilenstein: Starlight
@@@@ - definitives Highlight: Highlight
@@@ - erfreuliche Delikatesse: Delight
@@ - solides Handwerk: Solidlight
@ - verzichtbarer Ausschuss: Nolight
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